Praxisbeispiele

Rap-Workshop bei den Respekt Coaches in Hannover

Über Liebe, Träume, Ziele und mehr

Zum Abschluss eines Rap-Workshops traten Schüler einer Sprachförderklasse in der Berufsbildenden Schule am Goetheplatz auf. Die aus 13 Nationen kommenden Jugendlichen zwischen 16 und 19 Jahren hatten sich zuvor eine Woche lang im Rahmen des Programms Respekt Coaches mit Rapmusik auseinandergesetzt.

Gruppenfoto von Jugendlichen.
14 Jugendliche reflektierten gemeinsam über ihr Verständnis von Heimat und Zugehörigkeit.

„Rapmusik beeinflusst die Alltagswelt der Jugendlichen maßgeblich. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, einen Workshop durchzuführen, der nicht nur einen Alltagsbezug herstellt, sondern sie durch die gemeinsame Musik auch miteinander verbindet“, sagt Anna Donjes. Sie ist im Jugendmigrationsdienst Hannover der AWO für das Präventionsprogramm Respekt Coaches zuständig und hat den Workshop organisiert. Die entstandenen Songs handeln von Liebe, Träumen und Zielen im Leben, von Familie und den Hobbys der Jungen. „Je nachdem, was die Jugendlichen aktuell beschäftigt oder worüber sie gerne schreiben wollten“, erklärt Donjes.
 

Heimat auf Deutsch

Aufgrund der Herkunftsvielfalt der Schüler kam die Idee auf, dass jeder einen Part über sein Land, seine Herkunft und seine Heimat verfasst. Die einzelnen Fragmente wurden dann zu einem zweiten Song zusammengefasst. Die Jugendlichen haben den Text zunächst in ihrer jeweiligen Muttersprache verfasst und ihn später gemeinsam ins Deutsche übersetzt.


Mit Kritik umgehen lernen

„Wichtig war uns dabei auch, dass die Jugendlichen einen anderen Einblick über bestimmte Nationen oder Mentalitäten erhalten können“, sagt Donjes. „Wir konnten im Laufe der Woche feststellen, dass sie nicht nur kreativer und selbstbewusster geworden sind, sondern auch besser mit Kritik umgehen konnten und einen respektvollen Umgang untereinander entwickelten.“ Bemerkenswert sei auch der Lerneffekt hinsichtlich der deutschen Sprache. Durch die Gestaltung der eigenen Songs hätten sie ihre Aussprache verbessert und sich auch Vokabeln leichter merken können.


Ins Gespräch kommen, Vorurteile abbauen

Mit präventiven Angeboten an bundesweit rund 190 Standorten fördert das Bundesfamilienministerium Respekt, Toleranz und den Abbau von Vorurteilen an Schulen. Der Jugendmigrationsdienst der AWO Region Hannover setzt das Präventionsprogramm Respekt Coaches an drei hannoverschen Schulen um. Ziel ist es, jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin zu einem persönlichkeits- und vielfaltsstarken Menschen auszubilden. Im Rahmen des Projekts sollen sie lernen, die demokratische Gesellschaft, in der sie leben, mitzugestalten. „Miteinander ins Gespräch zu kommen, Raum zu geben über das eigene Verständnis von Heimat und Zugehörigkeit zu sprechen und so Vorurteile abzubauen, sind das Zentrum unserer Arbeit als Respekt Coaches“, sagt Anna Donjes.
 

Ein Beitrag von:
AWO Region Hannover e.V. / Servicebüro Jugendmigrationsdienste
Veröffentlicht: 15.01.2020

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